Wer kennt es nicht, das Symbol für die Ehe: zwei ineinander verschlungene Ringe, die nicht ohne Schaden voneinander getrennt werden können. Die unendliche Laufbahn zweier Kreisformen, ähnlich dem Zeichen für Unendlichkeit (∞) stehen für unendlich lang währende Liebe und Treue. Die Verwendung dauerhaft haltbarer Materialien wie Gold drückt zudem die Ewigkeit aus. Trauringe symbolisieren demnach die Ehe in ihrer gesamten Vielfältigkeit. Neben diesen allgemeinen Symbolen werden Trauringe oft persönlich gestaltet, durch eine Inschrift im Ring. Sogar antike Ringe aus dem alten Rom tragen Inschriften, oft Bestätigungen der ewigen Liebe. Heutzutage ist es üblicher, die Initialen des Ehepartners sowie das Datum der Hochzeit eingravieren zu lassen.
Die Geschichte
Schon in der Antike waren Trauringe das Zeichen für Verheiratete. Ursprünglich aus Knochen oder Stein gefertigt, wurden erste Ringe bald auch aus Metall hergestellt. Im alten Rom trug lediglich die Ehefrau einen Ehering, neben dem Symbol für Bindung stellte dies vor allem eine Art Empfangsbestätigung der Mitgift dar. Frühere Ringe dienten zudem als Siegel. Außer für die Anfertigung von Siegelringen war Gold das wichtigste Metall zur Ringherstellung. Spätestens seit Papst Nikolaus,
etwa um 850, wird vor allem in der christlichen Kirche den Trauringen eine enorme Bedeutung zugeschrieben, eine Metapher für die Treue und die eheliche Bindung vor Gott. Und seit dem 13. Jahrhundert sind Trauringe ein essentieller Bestandteil der Hochzeitszeremonie.
Andere Länder, andere Sitten
Die alten Römer sowie Ägypter nahmen an, dass vom linken Mittelfinger ausgehend eine Arterie direkt zum Herzen führt. Deshalb werden auch heute noch die Eheringe in den meisten Ländern am linken Ringfinger getragen. Nur in einigen wenigen Ländern ist es Brauch, den Ring am rechten Ringfinger zu tragen. Neben Deutschland sind dies Russland, Bulgarien, Norwegen, Polen und die Ukraine. Auch im Judentum existiert eine Art Trauring, doch wird dieser dem werdenden Ehepaar lediglich während des Traurituals angesteckt.